Die Arbeit sämtlicher Organisationen und Verbände im Jahre 2020 war eine andere als man sie bisher gewohnt war.
So gehört es zum guten Ton der Bundesvereinigung fliegendes Personal der Polizei (BfPP) neuen Leitern der Polizeihubschrauber- und Polizeifliegerstaffeln einen Glückwunsch-Gruß auszurichten und verbunden mit einem Antrittsbesuch ein erstes informelles Gespräch zu führen.
Was in der Vergangenheit häufig mangels Zeit verspätet erfolgte, hat mit der Corona-Pandemie eine zusätzliche Hürde erfahren.
Um so erfreulicher ist es, dass am Mittwoch, dem 13. Januar, ein informelles Gespräch mit dem Leiter der Polizeihubschrauberstaffel Berlin (PHuSt B), Herrn Hakim Fourka, in Anwesenheit des Referatsleiters Wasserschutzpolizei und Hubschrauberstaffel der Direktion Einsatz/Verkehr, Herrn René Behrendt, stattfinden konnte. Herr Fourka leitet bereits seit Januar 2020 die Geschicke der PHuSt Berlin.
Relativ schnell kamen die Teilnehmer der Gesprächsrunde über die persönliche Vorstellung zu den Aufgaben der PHuSt. Eine der „Baustellen“ ist die Nachwuchsgewinnung und die damit im Zusammenhang stehenden Ausbildungen und Einweisungen, die, wie wir alle wissen, im fliegerischen Bereich zeit- und kostenintensiv sind.
Die Staffel Berlin hat bundesweit einen einzigartigen Kooperationsvertrag mit der Bundespolizei zum Betrieb eines gemeinsamen Polizeihubschraubers – Pirol Berlin, am Standort in Blumberg.
Dieser Vertrag sieht neben den Vorteilen des Kostenausgleichs auch die Mischung der Besatzungen (Piloten und Systemoperatoren) vor. Was auf Berliner Seite seit einiger Zeit fehlte, waren eben Piloten und Systemoperatoren.
So hat der Senat des Landes Berlin neben der vertraglichen Verpflichtung auch die Notwendigkeit einer Polizeihubschrauberstaffel für die Bundeshauptstadt erkannt sowie die damit im Zusammenhang stehenden Kosten für Material und qualifiziertes Personal in den nächsten Jahren bewilligt.
Auf Grundlage dieser Zusage konnte bereits ein Kollege zur Piloten-Ausbildung/Studium an die gemeinsame Luftfahrerschule für den Polizeidienst (LFSfdPD) nach St. Augustin entsendet sowie drei weitere über das zentrale Auswahlverfahren beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Hamburg für den im April startenden 42. Lehrgang an der LFSfdPD gewonnen werden.
Neben den Piloten gehören auch die Systemoperatoren (SYSOP) zu den ständigen Besatzungsmitgliedern.
Diese führen im Einsatz, über die mittels Kameratechnik und Sensorik gewonnen Lagebilder gemäß des Crew Ressource Management mit der Cockpitbesatzung, den Hubschrauber und stehen im ständigen Kontakt zu den Bodenkräften.
Um diese einsatztaktischen Befähigungen auf dem Polizeihubschrauber Pirol Berlin zu erlangen ist ein mehrwöchiger modular aufgebauter Lehrgang notwendig, der aufgrund verschiedenster Umstände z.Zt. nicht stattfinden kann – Corona ist hier noch nicht einmal das Thema.
Dies hat zur Folge, dass die motivierten und engagierten Kollegen SYSOP der Berliner PHuSt in Teilen seit über einem Jahr am „Boden“ sind – die Höchststrafe für ein jedes Fliegerherz, sowie die zusätzliche Bindung von Kollegen der Bundespolizei in diesem Bereich, bis hin zur Aufgabe originärer Aufgaben der BPOL.
Hier sind dringend kreative und vor allem zielführende Lösungen gefragt, um zum einem den vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen und zum anderem, die Motivation der dringend benötigten Kollegen SYSOP aufrecht zu halten.
Am Rande des Gespräches konnte R. Uwe Kraus persönlich der Berliner Polizeihubschrauberstaffel, als letzten der 23. Standorte des Polizeiflugdienstes, das „neue“ Rollup übergeben.