Die Enforce Tac 2024 ist der Branchentreffpunkt für Fachbesucher aus Behörden mit Sicherheitsaufgaben und den Streitkräften. In diesem Jahr fand sie erstmalig an drei Tagen statt.
Die diskrete Atmosphäre der Fachmesse und der Austausch mit anderen behördlichen Sicherheitsexperten und Militärangehörigen war und ist das Ziel der BfPP an diesen Tagen.
So nutzte unser Bundesvorsitzender R. Uwe Kraus den ersten Tag, um sich insbesondere über Produkte zur Anwendung und Abwehr von unbemannten Luftfahrtsystemen zu informieren.
Daneben standen die Marktsichtung und Gespräche bei Ausstattern und Herstellern von polizeilichen Textilien im Fokus. Hier ist die BfPP seit Jahren im Bereich des Gesundheitsschutzes für die Besatzungsangehörigen in diversen Staffeln unterwegs. Kälte, Nässe, Hitze und das alles flammenhemmend und dazu die besonderen Anforderungen an den polizeilichen Flugdienst, bei gleichzeitig geringen Stückzahlen, veranlasst die Hersteller nicht gerade zu Jubel-Schreien. Von den Beschaffern in den Behörden und Ämtern ganz zu schweigen.
Hier geht es zumeist schneller neue Hubschrauber für Millionen zu kaufen als die zwingend notwendige persönliche Einsatzuniform (Sonderbekleidung) für wenige Kolleginnen und Kollegen zu beschaffen.
Die Firma Gore-Tex hatte zu diesem speziellen Thema zu einem Expertentalk geladen, an dem R. Uwe Kraus und Sven Dziajlo, Mitglied im Bundesvorstand und Angehöriger der Polizeihubschrauberstaffel Bayern, teilnahmen.
Dipl.Ing. (FH) Kai Nebel, Leiter Forschungsschwerpunkt Nachhaltigkeit & Recycling, Textile Verfahrenstechnik & Produktentwicklung am TEXOVERSUM in Reutlingen, stellte das Thema Nachhaltigkeit in der textilen Kette – Mythen und Fakten, sowie den langen Weg zur Kreislaufwirtschaft vor.
Im zweiten Teil berichtete Daniel Bernasconi, Projektleiter KEP der Schweizer Polizei, den Projektablauf und Erfahrungsbericht zur kantonsübergreifenden Umstellung auf flammhemmende Bekleidung im unfriedlichen Ordnungsdienst vor.
Eine kleine Randnotiz: Wir konnten sowohl verantwortliche Beschaffer für die Polizeien des Bundes und der Länder sprechen und unsere Sicht auf die zum Teil fünf Jahre dauernden Beschaffungen darstellen. Die Fachvorträge untermauerten unsere Thesen, dass es für spezielle Bereiche mit geringen Stückzahlen deutlich schneller gehen muss und kann. Hier sind nicht Standardverfahren gefragt, sondern lösungsorientierte Entscheidungen zu treffen.
Ein weiteres BfPP-Thema wäre die Fachgruppensitzung der AG „Public Security and Defence“ vom UAV DACH gewesen. Leider war es durch kurzfristige dienstliche Inanspruchnahme unseres Teilnehmers nicht möglich, dieses Thema zu begleiten. Nichtsdestotrotz hat wurde die Gelegenheit auf der Messe genutzt, um mit dem Leiter der Geschäftsstelle der UAV DACH, Herrn Michael Wieland, ins Gespräch zu gehen.
Sehr erfreulich aus Verbandssicht waren die Gespräche mit dem Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstandes der GdP (Gewerkschaft der Polizei), Hagen Husgen, sowie mit dem Landesvorsitzenden der DPolG Bayern (Deutsche Polizeigewerkschaft), Jürgen Köhnlein. Auch dafür sind diese Veranstaltungen geeignet und aus unserer Sicht wichtig.
Die diesjährige Enforce-Tac hat die Erwartungen unseres Verbandes wieder erfüllt. Die diversen Fachgespräche im geschützten, diskreten Raum identifizierten nicht nur einmal den „schwierigen“ Dialog benötigter Produkte im behördlichen Umfeld, ob in den Bereichen der Drohnen Detektion und Abwehr, persönlicher und allgemeiner (Schutz-)Ausstattung oder von Einsatzmitteln.