Es braucht Gespräche und ein wenig Druck, um Erfolge zu erzielen.
Seit über eineinhalb Jahren wurde die politische Diskussion geführt, ob und wie man eine Versorgungslücke der Luftrettung in Mecklenburg-Vorpommern im Nordwesten des Landes schließen könnte.
Eineinhalb Jahre, in denen es nur um den Rettungshubschrauber Christoph 34 in Güstrow ging, der nach dem Willen des zuständigen Sozialministeriums zur Landeshauptstadt nach Schwerin umziehen sollte, 60 Kilometer in westlicher Richtung.
Nimmt man den in Mecklenburg-Vorpommern für die drei Luftrettungszentren maßgeblichen Einsatzradius von 70 Kilometern, entstünde bei den damaligen Ideen des Sozialministeriums eine Lücke östlich von Güstrow im ländlichen Raum – das Hemd bleibt zu kurz, egal in welche Richtung man es zieht.
Aufgrund unserer politischen Kontakte zum Landkreis Rostock erhielten wir von dort die Anfrage, ob und wenn ja, wie wir uns in dieser Angelegenheit einbringen könnten. Nach einigen Gesprächen, die zunächst den Sachstand aufklärten, erfolgte der Beschluss des Bundesvorstandes, dass wir uns für den Erhalt von Christoph 34 am Standort Güstrow einsetzen werden. Dieser wird im Übrigen durch die Kolleginnen und Kollegen des Bundespolizei-Flugdienstes in Blumberg betrieben.
Wir schrieben Pressemitteilungen, gaben Interviews in den lokalen und überregionalen Printmedien und nahmen in einer Talkshow im Studio2 in Güstrow an einem Expertentalk teil.
Unser mediales Wirken sowie unsere Fachexpertise, die nicht zuletzt auf eine offene und vertrauensvolle Kommunikation mit den in der Sache Beteiligten beruhte, führten zu einem Umdenken des Ministeriums.
So konnte am Donnerstag, dem 15.02. die Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport in Mecklenburg-Vorpommern, Frau Stefanie Drese (SPD), in der zweiten Talkrunde im Studie2 der Moderatorin, Frau Antje Schmidt, die positive Entscheidung zum Standorterhalt des Christoph 34 in Güstrow verkünden. Eineinhalb Jahre nachdem der Rettungshubschrauber schon fast verlegt war.
Herr Romuald Bittl (CDU), Dezernatsleiter des Landkreises Rostock und Leiter des Eigenbetriebs Rettungsdienst, freute sich ebenso über die Nachricht aus dem Ministerium, wie unser Bundesvorsitzender R. Uwe Kraus, der als dritter Teilnehmer die Talkrunde komplettierte.
Wir sagen im Namen der Crew des Christoph 34 „Danke, Frau Ministerin!“
Neben dieser ersten positiven Nachricht aus dem Ministerium, folgte noch eine zweite, welche ebenfalls durch die BfPP von Anfang an ins Gespräch gebracht wurde: die Ministerin verkündete, dass über ein viertes Luftrettungszentrum im Nordwesten des Landes laut nachgedacht werde.
Hier war und ist die Argumentation der BfPP unter anderem der aktuelle Ärztemangel im ländlichen Raum, sowie eine möglichst Einsatzradien überschneidende maximale Abdeckung in Mecklenburg-Vorpommern.
R. Uwe Kraus:
Es baucht mehr als politische Mandatsträger in der Sache! Es braucht die Fachexpertise vieler, die gebündelt mit einer Stimme sprechen, um am Ende nicht einen Mittelweg zu gehen, sondern an der Sache und vor allem an dem Bedarf der Bevölkerung orientiert, eine Lösung zu finden. Hier konnte die BfPP einmal mehr ihre Stärke zeigen.