Zielgruppentagung Luftwaffe des DBwV vom 10. bis 12. September in Berlin

Unter dem Titel „Zukunft der Logistik in der Bundeswehr“ diskutierten am 10. Bis 12. September Soldaten aus verschiedenen Logistikbereichen mit dem Vorstand Luftwaffe im Deutscher BundeswehrVerband (DBwV) und Gästen in der Berliner Geschäftsstelle des DBwV.

Unter anderem folgten der Einladung des Vorsitzenden Luftwaffe im DBwV, Hauptmann Michael Scholz, Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur der Luftwaffe, und Brigadegeneral Markus Alder, Abteilungsleiter Unterstützung im Kommando Luftwaffe.

Aber auch die Bundesvereinigung fliegendes Personal der Polizei (BfPP) hatte wieder eine Stimme in der Tagung. Bereits zum vierten Mal konnte der stellvertretende Bundesvorsitzende der BfPP, R. Uwe Kraus, die militärischen Beiträge mit den polizeilichen Gegebenheiten in den Ländern und beim Bund ergänzen.

In einem Impulsvortrag wurde am Beispiel Schwerer Transporthubschrauber (STH) aufgezeigt, mit welchen Schwierigkeiten die Kammeraden der Bundeswehr rechnen; hier ist die zentrale Stelle, das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), oftmals in den Medien auch oft Beschaffungsamt der Bundeswehr, genannt worden. Das dortige Projekt SASPF* sieht vor, dass der STH bis spätestens zum ersten Einsatz in das logistische System der Bundeswehr integriert wird. Dies sei, so der Vortragende Kamerad vom BAAIMBw nicht realistisch, da „…das SASPF zu komplex ….und die Stammdaten- und Dokumentationserstellung ein äußerst langwieriger Prozess, der selbst unter optimalen Bedingungen mindestens 60 Monate dauere“.

Mit Blick auf die Instandsetzung wies Hptm. Michael Scholz darauf hin, dass die Luftwaffe eigene Fähigkeiten habe, an die jedoch viel zu selten gedacht werde. Auch insgesamt seien die unterschiedlichen Fähigkeiten der einzelnen Dienststellen innerhalb der Bundeswehr nur unzureichend bekannt. „Es gibt so viele Dinge, die wir herstellen könnten und dürfen. Doch Leistungen, die beispielsweise für andere Teilstreitkräfte erbracht werden, könnten nicht in SAP eingepflegt werden und somit keine Planzahlen hinterlegt und damit können keine direkten Arbeitsstunden verbucht werden“, so Hauptmann Scholz.

Quelle: DBwV

Einen kurzen Abriss der aktuellen Vorgänge gab der Bundesvorsitzender Oberstlt André Wüstner. Auch er befürchtet, dass die Bundeswehrangehörigen teilweise gar nicht mehr daran glauben, dass das zugesagte Material zulaufe, rief aber in seinem Vortrag auch dazu auf, dass auf allen Ebenen daran zu arbeiten, Probleme nicht nur zu beschreiben, sondern auf Lösungen hinzuarbeiten und notwendige Entscheidungen zu treffen.

 

v.l.n.r.: Hpt Michael Scholz, GenLt Ingo Gerhartz, R. Uwe Kraus

v.l.n.r.: Hptm Michael Scholz, GenLt Ingo Gerhartz, R. Uwe Kraus

 

v.l.n.r.: StFw Heiko Stotz, Hptm Michael Scholz, GenLt Ingo Gerhartz, R. Uwe Kraus

v.l.n.r.: StFw Heiko Stotz, Hptm Michael Scholz, GenLt Ingo Gerhartz, R. Uwe Kraus

 

*Quelle www.baainbw.de: SASPF (Standard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien)
Das Projekt SASPF ist in erster Linie ein Organisations- und weniger ein Softwareprojekt. Es bildet den Kern der Modernisierung der Fachinformationssysteme der Bundeswehr und trägt damit zu einer Verbesserung der Qualität von Führungsinformationen bei. Im Vordergrund der Realisierung des Projekts SASPF steht ein ganzheitlicher Ansatz zur prozessorientierten, funktionsbereichsübergreifenden Integration von Betriebsabläufen der Bundeswehr auf der Basis von SAP-Produkten. SASPF stellt durch die Abbildung der Geschäftsprozesse der Bundeswehr in einem integrierten SAP-System einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung.